Himmlische Begegnungen mittendrin
In diesen Wochen waren und sind viele unterwegs. Neue Länder erkunden, Menschen besuchen, sich eine Auszeit gönnen. Da gibt es so vieles zu entdecken – auch in der Stille und in der Ruhe. Je nachdem, was mir wichtig ist, um diese Zeit für mich zu nutzen, werde ich wählen, was ich tue. Urlaub und Unterwegssein erlaubt uns, unseren Horizont zu erweitern, neue Perspektiven in den Blick zu nehmen, im Kontakt mit dem Anderen. Das können Menschen, Kulturen, Kunst, Musik, fremde Landschaften sein, die wir neu entdecken. Damit kann ich mein eigenes Denken und Fühlen erweitern und möglicherweise Neues dazulernen.
Ich war früher neugierig auf immer neue Länder, auf neue Kulturen, wollte dort die Kunst entdecken und bin in den ersten Jahren meines Berufslebens meistens jedes Jahr weit gereist. Mein Gedanke war: So lange ich jung bin, muss ich das machen. Das ist mittlerweile viele Jahre her. Wenn ich reise, dann reise ich mittlerweile gerne in vertraute Orte und genieße dort die Stille und die Ruhe, das Sein-Dürfen, den Kontakt zu Menschen, die ich mag, Austausch, berührende Begegnungen und einfach das Schöne. Das ist tatsächlich anders geworden. Ich reise dorthin, wo ich Verbundenheit leben kann.
Und es wurde anders, weil ich andere Reisen begonnen habe. Meine Reisen führten nicht mehr so sehr nach außen, sondern viel mehr nach innen. Diese bunten und weiten Reisen erlebe ich auch heute, wenn ich mich mit anderen Menschen auf den Weg nach innen mache: zu den eigenen Quellen, zu den eigenen Themen, zu den eigenen Herausforderungen und wir das in den Blick nehmen, was im Leben wirklich wichtig ist. Dieses gemeinsam Unterwegssein macht mein Leben kostbar. Und vielleicht kennen Sie das auch, dass Sie mit Menschen ein Stück gemeinsamen Weges gehen – an Lebenswenden, in Herausforderungen oder einfach, weil das Zusammensein schön ist.
Ich erlebe dabei oft, dass genau dann Gott ins Spiel kommt. Wir sind nicht alleine unterwegs miteinander, sondern Gott geht mit – wie bei den Jüngern von Emmaus, wo der Auferstandene dazu kam oder beim Auszug des Volks Israel aus der Gefangenschaft, wo Gott den Weg in die Freiheit zeigt oder wie der Evangelist Matthäus schreibt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“
So wünsche ich, dass Sie diese kostbaren Wegerfahrungen machen dürfen, die unser Miteinander übersteigt und sie himmeloffen oder einfach auch himmlisch machen.
Christine Seufert,
Pastoralreferentin im Pastoralen Raum Bad Kissingen