Zur Geschichte:
Bis 1884 war diese Kirche Pfarrkirche. Im Mittelalter war der Jakobustag (25. Juli ) als Fest des Kirchenpatrons der jährliche hohe Festtag der Bürger- und Stadtrechte Kissingens.
Kaiser Ludwig der Bayer hatte der Stadt, zugleich mit dem Jakobimarkt, das „Kaiserlich freie Jakobsgericht“ verliehen: über Vergehen, die innerhalb zwei Wochen nach diesem Fest geschehen waren. Am Jakobsgerichtstag führten die Lateinschüler ein Schauspiel auf.
Heute ist die Jakobuskirche, in den Gassen der Altstadt versteckt, nur von dem Platz vor dem Rathaus in ihrer ganzen Größe zu sehen. Es ist wohl anzunehmen, dass hier schon im 12. Jahrhundert eine Kirche stand. 1286 ist vom Neubau einer der Mutter Gottes und dem Apostel Jakobus geweihten Kirche die Rede. Dabei wird auch ein Pfarrer Konrad erwähnt.
Der fünfgeschossige Turm stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert. Darin befand sich der Altarraum der alten Kirche, mit Kreuzrippengewölben, die jetzt verdeckt sind, und spitzbogigen Fenstern mit Vierpaßmaßwerk. Heute dient der Raum als Sakristei. Die Schallfenster des Turmes haben nachgotisches Masswerk. Um- und Neubauten des Langhauses sind aus der Zeit 1509, um 1600 und 1629 bezeugt. Die Kirche war bisweilen so baufällig, dass Lebensgefahr bestand. Sogar nach einem Neubau um 1629 fiel während eines Gottesdienstes ein Stein von der Decke herab. Aus den Akten geht hervor, dass die Bauschäden immer nur notdürftig behoben wurden. Wahrscheinlich war das Mauerwerk wenig solide in Lehmbauweise ausgeführt. Ein anderer Grund für den schlechten Zustand war die Unklarheit, wer die Baulast zu tragen habe, die bischöfliche Behörde, die Stadt oder auch die verschiedenen Filialgemeinden. Nach mehreren vergeblichen Restaurierungsversuchen wurde das Schiff der Kirche abgerissen unter der Leitung des Würzburger Hofkammerrates Joh. Phil. Geigel von 1767- 1775 neu gebaut.
regelmäßig Gottesdienste:
Die Jakobuskirche ist täglich für das persönliche Gebet geöffnet.