Bereits Anfang der 1870er Jahre versprachen die Ramsthaler Männer, die am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 teilgenommen hatten, nach gesunder Rückkehr aus dem Krieg eine Lourdeskapelle in ihrem Heimatort Ramsthal zu errichten. Aus unbekanntem Grund kam es nicht zur Umsetzung dieses Gelübdes.
Zur Umsetzung kam der Kapellenbau schließlich durch Kaspar Wahler, der nach Amerika ausgewandert war und sich auf Urlaub in seinem Heimatort Ramsthal befand. Kaspar Wahler, der an Nervenkrämpfen litt, betete täglich am Standort der späteren Kapelle; offenbar befand sich hier vor ihrem Bau bereits ein Marienbildnis. Als er kurz darauf von seinem Nervenleiden geheilt war, stiftete er von seiner Heimat Amerika aus einen hohen Geldbetrag zum Bau der Kapelle.
Ein Kostenvoranschlag des Ramsthaler Maurers Adam Wahler vom September 1888 lautete auf 1.040,72 Goldmark. Der Ramsthaler Johann Kraus und seine vier Söhne in Eltingshausen brachen Steine als Baumaterial für die Kapelle; Andreas Liebenstein fertigte das Turmkreuz an. Im Mai 1890 bat der Ramsthaler Pfarrer A. Heller beim Bischöflichen Ordinariat erfolgreich um die Erlaubnis, die Kapelle weihen zu dürfen.